15 Tipps für guten Webtext helfen Ihnen das Wichtigste bei der Erstellung von Internettext zu beachten und gute Onlinetexte zu schreiben.
Surfer lesen häufig nicht, sondern überfliegen Texte. 80% eines Artikels im Internet werden gar nicht gelesen. Nur die ersten drei Worte einer Überschrift finden Beachtung. Keine guten Zeiten für Verfasser anspruchsvoller Texte? - Bedingt. Das Netz tickt anders als gedruckte Medien, doch mit ein paar Kniffen lassen sich auch komplexe Inhalte fit für's Internet machen und in einem guten Webtext darstellen.
Der Pyramidenstil unterstützt mit seiner Form der Gewohnheit der allermeisten Online-Leser: Sie lesen nicht einen gesamten Artikel, sondern scannen ihn, um möglichst schnell für sie relevante Infromationen zu erhalten.
Die Schwierigkeit bestehet für Sie nun darin, dass Sie ja nicht alle Artikel die Ihnen in der Schule gegeben werden neu schreiben können. Sie können jedoch Ihre Kollegen bitten, den Pyramidenstil zu verwenden, wenn sie für die Schulhomepage schreiben. Auch Ihren Schülern können Sie den Pyramidenstil vermitteln.
Die klassische Struktur wissenschaftlicher Texte mit der Erläuterung der Problemstellung am Anfang und dem Fazit am Ende kollidiert mit dem Anspruch des Surfers, schnell relevante Informationen zu finden. Das umgekehrte Pyramidenmodell befriedigt diese Ansprüche. Danach ist es sinnvoll, Internettext in dieser Reihenfolge zu strukturieren. Der Aufbau der Pyramide ist fast immer derselbe:
Zu 1: Die Überschrift sollte kurz und einprägsam sein, um auch beim Überfliegen des Textes Aufmerksamkeit zu erregen.
Zu 2: Im Unterschied zu einem Buchtext steht der Kurzüberblick nicht am Ende, sondern folgt direkt der Überschrift. Der Grund hierfür besteht darin, dass der Teaser das Interesse des Lesers weiter wecken soll. Er sollte etwa 2-3 Sätze lang und hervorgehoben sein.
Zu 3: Erst jetzt folgt der Hauptteil. Da die Lesbarkeit am Bildschirm nicht sehr gut ist muss gerade dieser meist längere Teil stark strukturiert sein. Dies erreichen Sie durch, Nummerierungen, Absätze oder hervorgehobene Satzteile (z. B. fett). 1-2 Bilder erleichtern auch hier die Anschaulichkeit sehr.
Der Hauptteil wird wie folgt unterteilt:
Der Leser kann somit zu jeder Zeit aufhören zu lesen, ohne relevante Information zu verpassen.
Surfer „scannen“ eine Website nach den für sie relevanten Informationen. Sie lesen also nichtlinear. Um dem Leser das Auffinden der gesuchten Textpassage zu erleichtern, ist es daher sinnvoll, Überschriften und Unterüberschriften zu verwenden und Texte in Abschnitte zu gliedern. Ein Textabschnitt sollte nicht mehr als einen Aspekt beinhalten. Über- und Unterüberschriften sollten einen Abschnitt präzise zusammenfassen und nicht mit unverständlichen Wortspielen glänzen. Da häufig nur die ersten drei Wörter einer Überschrift gelesen werden, muss darin bereits alles Wichtige enthalten sein!
Noch schneller als Text können Auflistungen und gut strukturierte Tabellen erfasst werden. Sie haben daher hohen Einfluss darauf, wie gut und schnell der Leser beim Überfliegen findet, was ihn interessiert. Besonders angebracht sind Listen und Tabellen, um Inhalte zusammenzufassen.
Schlüsselbegriffe hervorzuheben, erleichtert es dem Leser, schnell Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und sich ohne Anstrengung in Texten zurecht zu finden. Möchte man erreichen, dass Schlüsselbegriffe sich optisch aus dem Fließtext herausheben und damit beim Überfliegen gelesen werden, setzt man sie in fett. Sie erscheinen damit wie ein besonderer Textstempel, der besonders gut wahrgenommen wird. Soll sich der Schlüsselbegriff nicht herausheben, setzt man sie kursiv (schräggestellt). Verlinken von thematisch ähnlichen Inhalten.
Das Internet erlaubt das Verlinken von Inhalten mit Hilfe von einem HTML Link. Klar. Webautoren müssen daher Sachverhalte, die an anderer Stelle bereits erläutert werden, nicht erneut zusammenfassen. Von der Verlinkung von Hintergrundinformationen profitieren Nutzer besonders, wenn die verlinkten Inhalte ebenfalls in umgekehrter Pyramidenform geschrieben sind. Auf diese Weise hat der Leser die freie Wahl, ob er sich tiefer in ein Thema einlesen möchte.
Schreiben Sie immer für den Leser.
Prägnanz, der berühmte rote Faden und das Fehlen von Füllwörtern kennzeichnen einen guten Webtext. Wie lässt sich das erreichen?
Bei gedruckten Texten soll zwar auch die Information transportiert werden, aber Leser erwarten hier eine andere journalistische Qualität, mit einem Spannungsbogen, der sie immer weiter in die Lektüre hineinzieht. Eine Ausnahme bilden Dokumente wie beispielsweise Verträge, bei denen nach der Lektüre und Ablage auf der ersten Seite auf einen Blick der Stand der Dinge erfahrbar sein muss. Dazu kann der Eingang des Dokuments oder die Fälligkeit für eine etwaige Wiedervorlage gehören. Um diese Information leserlich und mit möglichst wenig Aufwand anzubringen, ist ein individueller Textstempel mit Datum und dem passenden Betreff ideal.
Praktische Tipps zur Formulierung von Texten:
So nicht: Weitere Informationen finden sie hier. Sondern so: Der Koizuchtverein stellt weitere Informationen zur Fischfütterung bereit.
Und ganz wichtig: für den Leser schreiben, nicht für sich. Leitfrage muss daher sein »was möchte der Leser wissen?« - und nicht »was möchte ich ihm mitteilen?«.
Das Verfassen von gutem Webtext ist anfangs schwierig, da das Schreiben anders funktioniert als für gedruckte Medien. Der Pyramidenstil als wesentliche Orientierung hilft dabei sehr. Dieser und die weiteren 15 oben erläuterten Tipps helfen sehr dabei Online-Text zu schreiben, der interessant und leicht lesbar und scanbar ist. Und mit etwas Übung fällt das Schreiben für das Internet immer leichter. Viel Erfolg und Spaß beim Schreiben von Internettexten!
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